Die deutsch-niederländische Forschungsstelle zielt auf eine Analyse, konzeptionelle Erarbeitung und Reform der für kleine und mittlere Unternehmen entscheidenden Auswirkungen des grenzüberschreitenden Steuerrechts ab. Mit dem forschenden Ansatz geht die Arbeit in der Forschungsstelle damit einen Weg, der sich von dem Vorgehen in der Steuerberatung grundlegend unterscheidet: während ein Steuerberater das aktuell geltende Steuerrecht und die herrschende Meinung der Finanzverwaltung zugrunde legen muss, um seinen Mandanten optimal zu beraten, ist es Absicht des beantragten Projektes, diese Grundlage für die Zukunft sinnvoll zu ergänzen oder zu ändern. Probleme im grenzüberschreitenden Steuerrecht, die für den Bedarf eines solchen Projektes sprechen, finden sich u.a. im Rahmen von Mitarbeiterentsendungen, Warenaustausch, Kapitaltransfer (Unternehmensbeteiligungen etc.) oder im behördlichen Besteuerungsverfahren. Die zu diesen Problemen entwickelten Lösungskonzepte der Forschungsstelle werden in Zusammenarbeit mit den Oberfinanzdirektionen und mithilfe der Finanzministerien in die Verwaltungspraxis sowie die Steuergesetzgebung eingespeist. Daneben ist eine Projektbegleitstruktur vorgesehen. Zu voraussichtlich 16 "Runden Tischen" und Feedback-Runden werden die betroffenen Unternehmer sowie Vertreter der Kammern, Finanzverwaltung und der steuerberatenden Berufe mit den Mitgliedern der Forschungsstelle zusammentreffen, um Probleme und Lösungsansätze zu diskutieren.