Singen auf der Grenze ist ein bilaterales Projekt, das aus der Zusammenarbeit des Regionalen Chors von Lothringen (Chœur Régional de Lorraine) und des Europäischen Zentrums für Chorkultur im Rahmen des 50. Jahrestags der Unterzeichnung des Elysée Vertrages entstanden ist. Wie De Gaulle und Adenauer im Jahre 1963 möchten die Projektpartner junge Franzosen und Deutschen des grenzüberschreitenden Territoriums zusammenführen. Dies wird auf der Basis eines gemeinsamen Gedächtnisses von vergangenen Ereignissen und Anhand der gegenwärtigen Erfahrung des Austausches durch das Singen erfolgen.In diesem Zusammenhang wird das Projekt zu einem taglangen Ereignis am 12. Mai 2013 führen. Zuerst wird eine Wanderung durch Gedächtnisorte stattfinden – Schlachtfelder des ersten Weltkrieges auf der Spicherer Höhe, Neue Bremm als ehemaliger Gestapo-Lager. Für jeden Halt werden Reden durch deutsche und französische Persönlichkeiten gehalten. Junge Franzosen der bilingualen Grundschule Spicheren, der Musikschule oder Musikklassen von Forbach und junge Deutsche der Umgebungsschulen werden diese Reden mit gesungenen deutsch-französischen Liedern begleiten. Nachmittags werden Martin Folzes Chor und der Choeur Régional de Lorraine mit ihrem Repertoire von deutsch-französischen Liedern mit einem Spaziergang in dem deutsch-französischen Garten von Saarbrücken weitermachen. Dabei werden sie das Publikum dazu ermuntern, deutsch-französische Kanons zusammen mit ihnen zu singen. Zuletzt wird ein großes Abschlusskonzert im Park des Kultusministeriums in Saarbrücken stattfinden. Eingeladene Künstler - der Freiburger Hip-Hop Gruppe Zweierpasch und das korsische Trio I Muvrini – die für ihre Offenheit, ihr Engagement zugunsten der deutsch-französischen Beziehung oder zugunsten der kulturellen Vielfältigkeit anerkannt sind, werden sich den französischen und deutschen Choristen anschließen. Daher gibt Singen auf der Grenze nicht nur den deutschen und französischen Teilnehmern, sondern auch dem grenzüberschreitenden Publikum die Gelegenheit, eine angenehme Zeit zusammen zu verbringen und sich gesellschaftspolitisch mit dem Umgang mit dem kulturellen Erbe der zwei Regionen auseinander zu setzen.Um diesen Gedächtnistag mit singender Wanderung und Konzert vorzubereiten, werden im Vorfeld regelmäßige Proben gemeinsam mit den jungen Schulchoristen und die Choren stattfinden. Dazu werden zwei weitere Arbeitswochenenden organisiert. Am 23. und 24. März wird der Choeur de la Région Lorraine den Chor von Martin Folz einladen. Am 10. und 11. Mai wird die Gesamtheit der Schüler und Choristen mit den eingeladenen Künstlern an den letzten Proben teilnehmen.