Die Eisenbahnverbindung über Stadlau und Marchegg ist die kürzeste Verbindung zwischen Wien und Bratislava. Sie ist nicht nur eine wichtige Pendlerstrecke, sondern enthält auch einen Abschnitt des Hauptkorridors Bratislava-Prag. Dennoch ist die Strecke ab Stadlau nur eingleisig und zwischen Wien Hausfeldstraße und Devínska Nová Ves nicht elektrifiziert. Die Kapazitätsgrenze ist bereits erreicht, das Angebot kann der weiter steigenden Nachfrage nicht gerecht werden. Zwischen der Staatsgrenze und dem Hauptbahnhof Bratislava gibt es auf der Strecke nur zwei zwischenliegende Haltestellen, die angrenzendes Gebiet nicht ausreichend bedienen. Dadurch ist das Potenzial des Eisenbahnverkehrs weiter vermindert. Im Rahmen von Twin City Rail sollen die durchgehende Elektrifizierung, der zweigleisige Ausbau und die Verdichtung der Haltestellen soweit vorbereitet werden, dass die Bauarbeiten unmittelbar beginnen können.Ziel:• Vorbereitung des Ausbaus der Eisenbahnverbindung Wien - BratislavaAktivitäten:• Einreich- und Detailplanung jeweils für den österreichischen und den slowakischen Streckenabschnitt und für den Bahnhofsumbau Marchegg• Planung der Umweltverträglichkeitsprüfung für die Baumaßnahmen im Streckenabschnitt Stadlau – Marchegg – Staatsgrenze• Einreich- und Detailplanung für den Haltestellenausbau in der Slowakei, einschließlich Ausschreibung der Bauleistungen und baubegleitender Planungen Achievements: Verkehrsinfrastruktur folgt dem Bedarf – in der Zeit des Eisernen Vorhangs wurden Brücken und Grenzübergänge entsprechend dem geringen Grenzverkehr abgebaut und minimiert. Jetzt werden Engpässe und Sackgassen im Grenzgebiet wieder ausgebaut oder neue Wege errichtet.Vor 100 Jahren fuhr eine als Straßenbahn geführte Lokalbahn Wien-Pressburg in über 2 Stunden auf der Strecke der heutigen Schnellbahnlinie S7 entlang der Donau von Wien nach Bratislava. Die Fahrzeit hat sich bis heute halbiert, es ginge aber noch ein wenig schneller: Die Bahnverbindungen über Marchegg und Kittsee sind länger, teilweise eingleisig und nicht durchgehend elektrifiziert. Die ÖBB, das slowakische Verkehrsministerium und die Slowakischen Eisenbahnen nehmen nun gemeinsam im Rahmen des Projekts Twin City Rail die Planung für den Ausbau der Strecke Wien – Marchegg – Bratislava in Angriff. Damit werden die Zwillingsstädte Wien und Bratislava eisenbahntechnisch um einige Minuten näher zusammenrücken.