In Estland erfolgt die berufliche Erstausbildung im Vergleich zu anderen Ländern der EU relativ stark auf der Basis eines ausgeprägten theoretischen Unterrichts in der Berufsschule. Den Absolventen der Bildungsgänge fehlen deshalb in der Regel die Voraussetzungen, schnell und sicher in die Unternehmen einzumünden. Das Projekt zielt auf eine Verbesserung dieser unbefriedigenden Situation durch den Transfer europäischer Erfahrungen mittels der Implementierung einer ersten kaufmännischen Übungsfirma in Estland in dem abgegrenzten Bereich der beruflichen Bildung für kaufmännische Berufe. Die Deutsche Technologieschule Pärnu verfügt über mehrjährige Erfahrungen bei der Ausbildung von Jugendliche in kaufmännischen Berufen, insbesondere im Fachgebiet Buchhaltung. Es zeigt sich immer stärker, dass der praktische Teil der insgesamt 2-jährigen Ausbildung im Vergleich mit den wachsenden Anforderungen der Unternehmen ungenügend entwickelt ist. Die Unternehmen erwarten bessere berufliche Fertigkeiten und anwendungsbereite Fähigkeiten. In den betrieblichen Praktika finden die Schüler häufig wegen der vertraulichen Betriebsdaten keinen Zugang. Ganz praktische Problemen treten zum Beispiel auch bei einfachen Tätigkeiten wie Banküberweisungen und bei Kassenoperationen auf.Das Problem für Estland wird zuerst mit einer buchhalterischen Übungsfirma als Beispiel gelöst. Danach erfolgt eine Weiterentwicklung mit Übungsfirmen, die einen Übungsfirmenring für Estland bilden können. Der Übungsfirmenring wird in enge Integration mit dem europäischen Übungsfirmenring (Netswerk der Übungsfirmen - EUROPEAN) entwickeln. Durch diese Strategie werden sich als Mehrwert neue Möglichkeinten eines internationalen Handels- und Geschäftslebens auch für andere europäische Länder ergeben